Diagnose vom
Besteht der Verdacht auf einen Eisenmangel, so muss zunächst eine genaue Diagnostik durch den Arzt erfolgen. Dieser erstellt eine Anamnese durch die Patientenbefragung und veranlasst die Bestimmung einzelner Laborwerte.
Um der Ursache des Befundes nachgehen zu können, stellt der Arzt dem Patienten zunächst verschiedene Fragen:
- Besteht beim Betroffenen ein erhöhter Bedarf an Eisen? - Zum Beispiel durch Schwangerschaft/Stillen, Wachstum, Leistungssport, etc.
- Ist die Eisenzufuhr gestört? - Zum Beispiel durch Nahrungsmittel, die die Eisenresorption im Körper hemmen (wie etwa Soja, Milchprodukte, Kaffee, Tee).
- Ist die Eisenaufnahme im Körper gestört? - Zum Beispiel durch Durchfall, chronische Magen-Darm-Erkrankungen, starke Gewichtsabnahme, Blähungen, usw.
- Besteht ein hoher Eisenverlust? - Zum Beispiel durch starke Monatsblutungen, Blutspenden, Verletzungen, starkes Schwitzen, etc.
- der Hämoglobin-Wert
- der Ferritin-Wert
- die Transferrinsättigung
- sowie das C-reaktive Protein (CRP)
Neben der Patientenbefragung veranlasst der Arzt auf jeden Fall eine Untersuchung des Blutbildes. Verschiedene Laborparameter sind für die Bestimmung des Eisenstoffwechsels im Körper relevant. In den meisten Fällen werden vier Laborwerte bestimmt, deren Auswertung die Diagnose des Eisenmangels untermauert:
Der Hämoglobin-Wert (auch Hb-Wert) gibt die Hämoglobin-Konzentration im Blut an (Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff). Ist dieser Wert zu niedrig, besteht eine Anämie, also eine Blutarmut. Der Hb-Wert sagt allerdings nichts über den Zustand der Eisenspeicher im Körper aus; hierfür muss zusätzlich der Ferritin-Wert im Blut bestimmt werden.
Die Ferritin-Bestimmung im Blut sagt etwas darüber aus, wie die Eisenspeicher im Körper befüllt sind. Ist der Ferritin-Wert zu niedrig, so ist der Eisenvorrat im Körper entweder zu gering oder bereits aufgebraucht.
Das Transferrin ist für den Eisentransport in unserem Organismus zuständig. Es transportiert in unserem Körper das Eisen von einer Zelle zur anderen (beispielsweise aus dem Darm ins Knochenmark, wo das Eisen für die Bildung der roten Blutkörperchen benötigt wird). Die sogenannte Transferrinsättigung (TSAT) zeigt an, ob dieses Transportprotein mit ausreichend Eisen „beladen“ ist oder nicht.
Durch die Bestimmung des C-reaktiven Proteins (CRP) kann der Arzt feststellen, ob im Körper eine Entzündung vorliegt. Bei einem Laborwert über 3 mg/dl ist dies der Fall. Eine Entzündung verursacht im Körper eine Behinderung der Eisenaufnahme; dies bedeutet, dass die Speicherorte praktisch „versperrt“ werden und der Körper keinen oder einen schlechteren Zugriff auf die Eisenspeicher hat. Zudem wird eine Aufnahme des Eisens über die Nahrung erschwert. Dauert dieser Entzündungszustand länger an oder wird er sogar chronisch, so spricht man von einem funktionellen Eisenmangel. Dies ist beispielsweise bei chronischen Magen-Darm-Erkrankungen der Fall (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa).