Eisenmangel durch erhöhten Eisenbedarf

Ursächlich für eine Eisenmangelerkrankung kann neben einem Eisenverlust oder einer zu geringen Aufnahme über die Nahrung der erhöhte Bedarf an Eisen für den Körper sein.

Vor allem Schwangere benötigen deutlich mehr Eisen als normalerweise. Auch nach der Geburt ist während der Stillzeit der Eisenbedarf erhöht. Dieser Bedarf ist in den häufigsten Fällen nicht allein über die Nahrung auszugleichen. Deshalb werden den schwangeren und stillenden Frauen Eisentabletten verschrieben.

Während der Schwangerschaft benötigt der Körper der Frau eine größere Blutmenge, damit die stetig wachsende Gebärmutter ausreichend durchblutet werden kann. Normalerweise befindet sich im Körper einer Frau etwa fünf Liter Blut. Während der Schwangerschaft steigt der Blutbedarf auf sechs bis sechseinhalb Liter. Somit steigt auch der Bedarf an Eisen. Außerdem benötigt das Ungeborene zusätzlich Eisen, damit die inneren Organe sich gut entwickeln können. Ist das Kind auf der Welt, bekommt das Baby bei stillenden Müttern ausschließlich über die Muttermilch das benötigte Eisen. Deshalb ist es auch hier wichtig, für eine ausreichende Eisenzufuhr zu sorgen.

Frauen haben aufgrund ihrer Monatsblutung von vornherein schon einen höheren Eisenbedarf als Männer. Dieser liegt bei etwa 15 Milligramm pro Tag. Dadurch sind Frauen bereits anfälliger für eine Eisenmangelerkrankung als Männer. In der Schwangerschaft erhöht sich dieser Bedarf auf rund 30 Milligramm täglich. Diese Tagesmenge wird auch von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen. Es ist ratsam, bereits am Anfang der Schwangerschaft den Eisenspiegel im Blut bestimmen zu lassen, um einem eventuellen Eisenmangel frühzeitig entgegenwirken zu können. Während der Stillzeit ist mindestens ein Wert von 20 Milligramm pro Tag zu erreichen, damit Mutter und Kind gleichsam genügend Eisen zugeführt bekommen.

Auch die Ernährung ist für schwangere und stillende Frauen von großer Bedeutung. Vor allem in Innereien ist viel Eisen enthalten. Aber auch Leinsamen, Kürbiskerne, Weizenkleie, Hirse, Zuckerrübensirup, Thymian, Petersilie, Pfefferminz und Sojabohnen enthalten viel Eisen.

Diese Ernährungstipps gelten auch für Kinder und Heranwachsende, die ebenfalls einen erhöhten Eisenbedarf haben. Ein Neugeborenes kann noch etwa vier Monate vom Eisenvorrat zehren, den es über die Mutter mit auf den Weg bekommen hat. Etwa ab dem sechsten Monat sollte darauf geachtet werden, dass das Kleine mit eisenreicher Nahrung versorgt wird. Viel grünes Gemüse, kleine Fleischportionen und rote Fruchtsäfte sind besonders hilfreich. Durch das Wachstum nimmt die Muskelmasse und dadurch auch die Blutmenge des Kindes zu, was dazu führt, dass mehr Eisen zur Versorgung des Körpers benötigt wird.

Auch Sportler haben einen höheren Eisenbedarf. Durch sportliche Aktivitäten verliert der Körper über die Nieren und den Schweiß mehr Eisen als bei einem Nicht-Sportler. Deshalb sollten auch Sportler auf eine eisenreiche Ernährung achten und etwa dreimal so viel Eisen zu sich nehmen als normalerweise.