Gefährdete Personen

Eisenmangel ist eine der häufigsten Mangelerkrankungen weltweit; etwa ein Drittel der gesamten Weltbevölkerung leidet darunter. Dabei gibt es bestimmte Risikogruppen, die besonders gefährdet sind.

Dazu gehören hauptsächlich Frauen, die von Grund auf schon einen höheren Eisenbedarf haben als Männer. Dies liegt vor allem an ihrer monatlichen Regelblutung, durch die sie viel Eisen verlieren. Deshalb benötigt eine Frau etwa doppelt so viel Eisen wie ein Mann und ist stärker gefährdet, an einem Eisenmangel zu erkranken. Zudem haben Frauen in der Schwangerschaft einen erhöhten Bedarf an Eisen, da nicht nur das Ungeborene mit Sauerstoff versorgt werden muss, sondern auch die stetig wachsende Gebärmutter. Auch in der Stillzeit ist der Eisenbedarf erhöht, da das Baby über die Muttermilch mitversorgt werden muss.

Eine weitere Personengruppe, die häufiger von einem Eisenmangel betroffen ist, sind Babys und Heranwachsende. Werden Neugeborene nicht über die Muttermilch versorgt, ist es oft schwierig, ihnen ausreichend Eisen zukommen zu lassen. Aber auch mit der Muttermilch kommen nur etwa 50 Prozent des enthaltenen Eisens auch tatsächlich beim Baby an. Ab dem sechsten Monat ist es wichtig, dass dem Baby eine eisenhaltige Beikost zugefüttert wird. Ein Eisenmangel führt bei Babys und Kleinkindern zu einer verminderten Intelligenzentwicklung und beeinträchtigt die Gehirnreifung. Deshalb ist eine ausgewogene, eisenreiche Ernährung von großer Wichtigkeit.

Häufig von einem Eisenmangel betroffen sind auch Vegetarier beziehungsweise Veganer. Der völlige Verzicht auf Fleischprodukte lässt das Risiko steigen, eine Eisenmangelerkrankung zu bekommen. Rotes Fleisch und Innereien (besonders die Leber) enthalten ausgesprochen viel Eisen. Außerdem kann der Körper das Eisen aus tierischen Lebensmitteln viel besser verarbeiten als aus pflanzlicher Kost. Das Eisen aus pflanzlichen Produkten wird aufgrund der verminderten Fettlöslichkeit von der Darmwand viel schlechter resorbiert. Im Vergleich kann der Darm das Eisen aus pflanzlicher Nahrung zu etwa drei bis acht Prozent verarbeiten, das Eisen aus tierischen Lebensmitteln verwertet er zu etwa zwanzig Prozent. Wichtig für Menschen, die auf Fleisch verzichten wollen, ist es, zusätzlich zu einer eisenhaltigen Kost Vitamin-C-reiche Produkte zu sich zu nehmen. Das Vitamin C fördert die Aufnahmefähigkeit des Eisens im Körper. Ein Glas frisch gepresster Orangensaft zum Essen kann hier schon Abhilfe schaffen.

Weitere Personengruppen, die eher von einem Eisenmangel betroffen sein können, sind Leistungssportler oder Menschen, die häufig zum Blutspenden gehen. Ausdauersportler haben einen doppelt so hohen Eisenbedarf wie Nicht-Sportler. Durch die körperliche Anstrengung und das vermehrte Schwitzen verlieren Sportler etwa 1,2 mg Eisen pro Liter Schweiß. Außerdem können durch die körperliche Beeinträchtigung die roten Blutkörperchen geschädigt werden und dadurch das Hämoglobin freigesetzt werden. Dieses wird dann durch die Haut, den Darm oder die Nieren abgegeben, wodurch zusätzlich Eisen verlorengeht. Eisenverluste gibt es auch bei häufigem Blutspenden: Der Körper kann das mit dem Blut entzogene Eisen oft nicht schnell genug wieder auffüllen. Deshalb ist es für Dauerblutspender und Leistungssportler wichtig, sich mit dem Arzt über eine mögliche Eisensubstitution in Form von speziellen Präparaten zu unterhalten.