Eisenmangel bei Kindern und Jugendlichen

Bei verschiedenen Personengruppen liegt die Wahrscheinlichkeit höher, an einem Eisenmangel zu erkranken als bei anderen. Hierzu gehören neben Frauen, Vegetariern und Sportlern hauptsächlich auch Säuglinge und Heranwachsende.

Ein neugeborenes Kind bekommt nach der Geburt eine gewisse Menge an Eisen mit auf den Weg, die etwa drei bis vier Monate ausreichend ist. Danach kann es häufig zu einem Eisenmangel kommen, vor allem wenn das Kind mit selbst bereiteter Milch gefüttert wird, die keinen speziellen Eisenzusatz hat. Das im Handel erhältliche Milchpulver für Säuglinge ist mit Mineralstoffen angereichert, welche allerdings nicht immer optimal vom Körper des Kleinen verarbeitet werden können. Wird das Baby gestillt, kann es etwa 50 Prozent des Eisens aus der Muttermilch resorbieren. Deshalb ist es besonders wichtig, dass stillende Mütter auf eine ausreichende Eisenzufuhr über die Nahrungsaufnahme achten. Erst etwa ab dem sechsten Monat ist es möglich, dem Baby über eine eisenreiche Beikost eine hinreichende Menge des essenziellen Spurenelements über die Zufütterung zukommen zu lassen.

Kleinkinder und Heranwachsende sind auf eine ausgewogene, eisenreiche Ernährung besonders angewiesen, da sie ansonsten in ihrer gesunden Entwicklung gehemmt werden können. Ein Mangel an Eisen ruft bei den im Wachstum befindlichen Organen Entwicklungsdefizite auf und der Reifeprozess des Gehirns kann gestört werden. Durch das vermehrte Wachsen der Muskeln und der Organe ist der Blutbedarf bei den Kindern erhöht und somit auch der Bedarf an Eisen. Ist keine gesunde und natürliche Ernährung gewährleistet, so kann der Eisenmangel zu folgenschweren Funktionsstörungen im Körper führen.

Vorsicht ist allerdings geboten bei einer unnatürlich hohen Eisenzufuhr. Bekommt der Körper des Kindes zu viel Eisen verabreicht, kann es zu einem Missverhältnis zwischen der Eisen- und der Zinkverwertung im Körper kommen. Zink und Eisen stehen sich beim Transport zu den Zellen quasi als Konkurrenten gegenüber. Ist der Eisengehalt im Blut zu hoch, kann eine verminderte Zinkaufnahme die Folge davon sein. Da aber vor allem Säuglinge und Kinder eine ausgewogene Menge aller Spurenelemente für ein gesundes Heranwachsen benötigen, kann dies zu einer Fehlentwicklung führen. Eine abwechslungsreiche und naturbelassene Ernährungsweise ist allerdings meist ausreichend, um das Verhältnis Zink und Eisen im Blut auszugleichen. So entsteht weder ein Eisen- noch ein Zinkmangel.

Auch Jugendliche müssen auf eine ausreichende Eisenzufuhr über die Nahrung achten. Die Wachstumsschübe erhöhen den Bedarf an Eisen erheblich. Bei jungen Mädchen kommt noch hinzu, dass mit dem Auftreten der ersten Regelblutung regelmäßig Eisen verloren geht und die Gefahr einer Eisenmangelanämie besteht. Zwischen dem 13. und dem 15. Lebensjahr haben etwa vier bis acht Prozent der Jugendlichen einen Eisenmangel. Um die Leistungsfähigkeit in der Schule zu erhalten, sollte auf eine eisenhaltige, natürliche Ernährung geachtet werden. Treten verstärkt Symptome eines Eisenmangels auf, sollte mit dem Arzt über eine eventuelle Eisensubstitution gesprochen werden.